Helmut Schmidt und die Sturmflut Februar 1962
Am 16.02.1962 war der Hamburger Polizeisenator Helmut Schmidt auf einer Innenministerkonferenz in Berlin und kam erst sehr spät zu Hause in Barmbek an. Dort waren kurz vorher Freunde eingetroffen, die aus der DDR geflohen waren. So wurde die Nacht noch ein wenig länger. In dieser Zeit brauste eine gewaltige Sturmflut auf Hamburg zu. Nach Mitternacht brachen mehrere Deiche und die Katastrophe nahm ihren Lauf. Um 6:20Uhr in der Frühe wurde Helmut Schmidt informiert. Der zögert nicht, zieht das nötigste an und eilt unrasiert zu seiner Dienststelle, läßt sich dort von der Lage in Kenntnis setzen. Der kranke Bürgermeister Paul Nevermann ist zur Kur in Bad Hofgastein und somit nicht verfügbar. Schmidt nimmt entschlossen das Heft in die Hand und koordiniert mit präzisen Anweisungen. Er handelt, weil er es kann. Er ist ein Macher und weiß, er darf sich jetzt von keinen Bürokraten, Juristen und sonstigem Ballast ins Handwerk pfuschen lassen, um so viele wie möglich zu retten. Der Rest ist Geschichte. Darüber gibt es in allen Medien jede Menge zu finden.
Die Legende Helmut Schmidt ist oft mit Qualmstengel zu sehen. Die wenigsten wissen aber, er rauchte nur "Pustebacke!" Noch bevor es das Internet in Deutschland gab, wollte er schon das Glasfasernetz aufbauen. Er hatte zwar seine gefestigten Positionen, ließ sich duch fundiertes Wissen aber auch umstimmen. 1982 wurde er als amtierender Kanzler wegen einem konstruktiven Mißtrauensvotum durch Helmut Kohl abgelöst.